Ich will ja hier nicht mit der Tür ins Büro fallen, aber es kann nicht sein, dass Aufgaben so individuell formuliert werden, dass man kein Edward Snowden sein muss, um den zugehörigen Mitarbeiter zu ermitteln. Je detaillierter die Aufgaben formuliert sind, desto leichter lässt sich ermitteln, wer sich dahinter verbirgt – und das darf nicht sein. Was nutzt die ganze Anonymisierung, wenn sie auf diesem Weg wieder ausgehebelt wird.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Licht im Munkeln der Projektgruppe: Bei der Erstellung des Aufgabenkatalogs sollen nicht nur die „offiziellen“ Aufgaben aus Stellenbeschreibungen und Prozessen herangezogen werden, sondern darüber hinaus sollen in Interviews bzw. Workshops auch die tatsächlichen Aufgaben ermittelt werden. Das ist zweifellos ein Tritt in die richtige Richtung.
Meines Erachtens greift das aber immer noch zu kurz, denn gerade bei uns im Unternehmen werden viele Aufgaben als „Kwick-and-Dörti“-Lösung jenseits offizieller Zuständigkeiten erledigt. Damit diese Aufgaben nicht unter den Fisch fallen, benötigt jeder Einblick in den vollständigen Aufgabenkatalog. Nur so ist sichergestellt, dass die Ergebnisse nicht durch verschleiernde Reduktion verfälscht werden.
Auch das spricht dafür, auf eine exzessive Detaillierung der Aufgaben des Aufgabenkatalogs zu verzichten. Wenn alle Mitarbeiter den vollständigen Aufgabenkatalog einsehen können und der Aufgabenkatalog bis ins Detail aufgeschlüsselt wird, dann sehen die Erhebungsbeteiligten die Wiese doch vor lauter Gräsern nicht.
Deshalb gilt auch hier:
Weniger ist mehr. Weniger Detaillierung ist mehr Datenschutz und mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben!